Hilfe gegen häusliche Gewalt während des Lockdowns

Frauen

Im ersten Lockdown Anfang des Jahres hat sich gezeigt, dass die häusliche Gewalt unter diesen Umständen angestiegen ist. An den Osterfeiertagen gab es gar 25% mehr Fälle von häuslicher Gewalt – ein trauriger Spitzenwert im Corona-Jahr. Seit Kurzem befinden wir uns im zweiten Lockdown. Um die Verbreitung des Virus zu erschweren, sollen wir zu Hause bleiben und das ist richtig so. Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) in Regensburg richtet sich mit einem Appell an alle Frauen, die in ihrem Zuhause tätlicher Gewalt ausgesetzt sind.   
„Frauen, die zu Hause misshandelt, geschlagen oder bedroht werden, dürfen auch nach der 11. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung jederzeit ihr Haus oder ihre Wohnung verlassen. Dies gilt ebenfalls während der nächtlichen Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr!“, verdeutlicht Claudia Neumaier, Vorsitzende der SPD-Frauen in der Domstadt. Der AsF ist es wichtig, dies in der Öffentlichkeit deutlich zu machen, damit betroffene Frauen und Kinder so ihrem Peiniger entkommen und Hilfe in ihrer Situation erhalten können. 
“In dieser für alle Menschen anstrengenden Zeit voller Einschränkungen und Zukunftsängste dürfen wir die Frauen nicht vergessen, die besonders gefährdet sind. Und zwar nicht nur durch ein Virus, sondern auch an dem Ort, an dem sie Schutz hiervor finden sollten, in ihrem eigenen Zuhause. Wir wollen nicht, dass die Opfer häuslicher Gewalt unsichtbar werden. Darum geben wir ihnen eine Stimme”, so Neumaier. Neben der Möglichkeit, das Haus zu verlassen, stehen betroffenen Frauen weitere Hilfsangebote auch im Lockdown zur Verfügung. „Der Regensburger Frauennotruf ist seit Jahrzehnten eine bewährte Adresse, um Hilfe in der Not zu erhalten. Unter der Telefonnummer 0941/24171 bekommen Opfer von häuslicher Gewalt schnelle Unterstützung und Hilfe – natürlich auch jetzt“, ergänzt Dr. Carolin Wagner, SPD-Bundestagskandidatin. 
Daher appelliert die AsF an alle Betroffenen: “Holen Sie sich Hilfe, verlieren Sie keine Zeit!“ Und an alle Nachbarn: „Bleiben Sie wachsam und helfen Sie betroffenen Frauen, wenn Sie Anzeichen von häuslicher Gewalt bemerken! Nicht wegschauen, sondern handeln!”